21. November 2024

Das Projekt Triathlon

Laufen kann ich ja ein bisschen. In meinem früheren Leben, zirka vom 7. bis zum 27. Lebensjahr, habe ich durchaus intensiv geschwommen. Und mit dem Rad bin ich gern, oft und lange unterwegs. Kann ich also Triathlon? „Du kannst Triathlon!“, behauptet Stephan Goldmann, ohne mich jemals gesehen zu haben. Der Autor, der nebenbei die Webseite triathlon-tipps.de unterhält, legt einen lesenswerten „Guide zum erfolgreichen Triathlon-Finish“ vor. Und trommelt natürlich kräftig für seinen Sport.

triathlonAls Nur-Läufer komme ich mir allmählich wie ein Exot vor. Viele Ausdauersportler, ob nun Top-Marathoni oder Volksläufer im eher gemütlichen Tempobereich, stürzen sich plötzlich voller Freude in einen bitterkalten See oder gar ins Hafenbecken von Bleckede, radeln und laufen. Und vergessen wir nicht die vierte Disziplin: das bedingungslose Schwärmen. „Mensch, so eine Gänsehaut hatte ich noch bei keinem Marathon“, erzählte mir gerade erst wieder ein ehemaliger Mitläufer nach seinem ersten Dreikampf.

Auch Goldmann macht dem Leser den Mund wässrig, indem die einzigartige Atmosphäre eines jeden Triathlons beschreibt. Mehr noch als beim Laufen sehen sich die Triathleten in aller Regel als Gemeinschaft, nicht als Konkurrenten. Egal, ob im großen Hamburg oder im kleinen Bleckede: Bei einem Triathlon zugucken, das macht mir schon großen Spaß.

Aber selbst mitmachen? „Auf drei Dinge sollte man achten, damit das Projekt Triathlon gelingt“, meint Goldmann:

  1. Die Ausrüstung: Beim ersten Volkstriathlon sind große Neuanschaffungen vielleicht noch gar nicht nötig, irgendwann kann man aber, vor allem fürs Rad, auch beim Hochrüsten mitmachen, solange das Konto noch nicht leergeräumt ist.
  2. Körperliche Fitness: Klar doch, die sollte man sich vom Hausarzt attestieren lassen. Das sollte doch für Läufer kein Problem sein, oder?
  3. Familien, Kollegen, Freunde: Triathlon frisst Zeit, vor allem das Radfahren, bei dem man einige Stunden am Stück unterwegs sein kann. Wenn das die Liebste nicht mitmachen will… Anfänger sollte nicht mehr als 250 bis 300 Stunden pro Jahr trainieren, empfiehlt der Autor. Klingt nach wenig – umgerechnet auf nur Laufen würden das aber auch mindestens 3000 Kilometer pro Jahr bedeuten. Die schaffe ich nicht.

Es folgen einige grundlegende Worte zur Trainingsplanung sowie eine Einführung in die Technik der drei Disziplinen. Wie lernt man kraulen? Was bringt der Wiegetritt? Wann ist mein Laufschuh endgültig durch? Alles wird knapp, aber anschaulich behandelt. Natürlich geht es auch ums Koppeltraining (die Verbindung von zwei oder allen drei Disziplinen) sowie um das Üben der Wechsel, um allgemeines Athletiktraining und um das Regelwerk.

Sehr informativ sind die kleinen Info-Häppchen namens „Gut zu wissen“, wo vom Wasserschatten bis zur Schnellschnürung alles mögliche rund um den Triathlon vorgestellt wird. Ein Zehn-Wochen-Trainingsplan für einen Jedermann schließt das Buch ab.

Nun, ich bleibe vorerst beim Laufen. Vor allem aus zeitlichen Gründen, aber vielleicht auch ein bisschen, weil ich allzu lange in südniedersächsischen Bädern Kacheln gezählt habe und weil ich mich noch heute zu gut an einen spektakulären Sturz mit dem Rennrad auf einer Abfahrt im Harz erinnere. Aber vielleicht versuche ich es doch mal irgendwo, irgendwann? Wenn ja, werde ich diese Buch bestimmt wieder hervorkramen.

Hier gibt‘ noch den Amazon-Link zum Buch.

Ein Gedanke zu “Das Projekt Triathlon

  1. Das ich das auch könnte glaube ich durchaus. Ich müsste nur mal vernünftig schwimmen lernen und auch nur ein wenig Spaß daran gewinnen. Und der fehlt komplett. Daher her mit den Laufschuhen, mehr brauche auch ich net

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