Blöder Termin, dieser Firmenlauf. Alle haben ihren Spaß, aber ich darf nicht mitlaufen, sondern muss immer daran denken, dass ich ja noch eine Seite aus diesem Event basteln muss. So denke ich Jahr für Jahr immer ungefähr dreißig Sekunden, bis ich in das ganze Gewusel eintauche und mich von der guten Laune anstecken lasse. Es gibt ganz bestimmt keinen anderen regelmäßig stattfindenden Termin, auf dem ich so viele fröhliche Menschen auf einem Haufen sehe. Was man hoffentlich auch meinen Fotos ansieht:
Zwei besonders schöne Geschichten möchte ich noch erwähnen.
Da sind zum einen Pia und Olga. Pia rennt los wie ein weiblicher Usain Bolt, aber Olga arbeitet sich heran, prescht an Pia vorbei, aber auch an der Abzweigung Richtung Ziel. Pia ist Erste, damit aber überhaupt nicht glücklich und meldet beim Veranstalter Olgas Versehen, das ihr den Sieg gekostet hat. Olgas Kommentar: „Ein unglaublich faires sportliches Verhalten! Und so sind die Laufveranstaltungen in unserer Region: heile Welt, in der die Menschen einfach nett, fair und freundlich zu einander sind.“ (Na ja, die meisten jedenfalls!)
Und zum anderen ist da das Team von der Zahnarztpraxis Schmidt aus Brietlingen, das mir mit seiner guten Laune und den schicken Kostümen schon vorm Start auffällt. Nach zwei der drei Runden sind die Ersten aber sichtlich platt, wollen am liebsten aufgeben oder wenigstens die Schnelleren ziehen lassen. Nach kurzer Krisensitzung wird beschlossen: Wir ziehen das Ding gemeinsam durch! Mehr gehend als laufend erreichen alles zusammen irgendwann doch noch das Ziel und sind glücklich.
Vielleicht laufe ich irgendwann doch noch mal mit in Embsen. Als Rentner, der sich einen Staubmantel, einen Hut und eine uralte Kamera besorgt und dann als rasender Reporter seine Runden dreht, zur Not mit Rollator. Bis dahin müsst ihr halt alle stellvertretend für mich Spaß haben!
Lieber Andreas,
das kann ich sehr gut nachvollziehen, daß Du lieber mitlaufen würdest, als darüber zu berichten. Der Spaß ist ja nicht zu übersehen und die Erlebnisse auf der Strecke tun das übrige. Alle sind entspannt. Kein Gemecker, wenn da einer mit E-Board auf der Strecke unterwegs ist (eher „ich will auch mal“). Sogar die „Schnellen“ sind gelassen und lächeln, wenn Sie beim Überrunden behindert werden. Naja, und Olga hat sich wohl davon anstecken lassen und ist über´s Ziel hinausgeschossen. Das mir Dr. Marcus Schmidt auf unserem Schützenfest noch einen Wein ausgibt, wo ich das doch hätte tun müssen, sagt alles. Die Zahnfeen sahen klasse aus und hätten den Kreativpreis auch verdient. Danke an Niels Teichmann und seinem Team für dieses tolle Event. Seit nun 10 Jahren. Einzigartig in der Region und anders als jeder Volkslauf, den ich kenne.