3. Dezember 2024

56 Packungen Butter

Ein großer Schritt für mich, ein kleiner für die Menschheit… Zahlenfixiert, wie ich als Läufer halt bin, fiel mir gerade beim Eintrag meines letzten Trainingslaufs auf, dass es mein Lauf Nummer 999 auf Jogmap war. Morgen also werde ich zum 1000. Mal meine Stiefel schnüren und losrennen. Hoffentlich nicht ganz langsam, denn mein Jubiläumslauf wird ein Wettkampf sein: der Halbmarathon in Hamburg-Hamm.

Sieht recht familiär aus: Morgen werde ich den Hammer Lauf kennenlernen. Foto: osrunner
Sieht recht familiär aus: Morgen werde ich den Hammer Lauf kennenlernen. Foto: osrunner

Ich werde mich also an einem Sonntagmorgen gegen halb Acht in den Zug Richtung Hamburg setzen, dann mit der U-Bahn nach Hamm düsen und beim Hammer Lauf meine vier Runden drehen. Und das alles freiwillig! Wenn mir das mal jemand nach meinen ersten acht Kilometern, die ich am 3.1.2007 bei Jogmap eingetragen habe, prophezeit hätte. Komme ich morgen gut durch, dann steht mein Tacho auf 12523 km, also wird dann mein durchschnittlicher Lauf bisher exakt 12,523 km lang gewesen sein. Von schnellen 4-km-Runden bis zu insgesamt fünf Marathonläufen ist dann wirklich alles dabei. Und ab morgen wohl auch mein insgesamt vierter echter Halbmarathon.

In diesem vergleichsweise kurzen Läuferleben haben sich die Schwerpunkte aber schon einige Male verschoben. Meine bisherigen Läuferphasen:

  1. Die Fitness- und Gesundheitsphase. Ich hatte gemerkt, dass ich dringend etwas gegen die aufkommende Grundträgheit in den Vierzigern  tun musste. Und bis heute ist dieser Gedanke nicht wirklich verschwunden.
  2. Die Selbstfindungsphase. Schaffe ich es, einen Volkslauf durchzuhalten? Einen Halbmarathon? Am Ende gar einen Marathon? Diese Phase hatte ich mit meinem ersten gut durchgelaufenen Marathon (Lübeck im Herbst 2009) im wahrsten Sinne des Worts glücklich abgeschlossen.
  3. Die Ehrgeizphase. Bestzeiten waren da, um sie weiter zu verbessern. Und das gelingt einem noch ein paar Jahre lang, auch wenn man erst spät eingestiegen ist. Die Trainingsumfänge erhöhten sich. 1:40 über den Halbmarathon und 3:30 im Marathon schienen für mich realistische Ziele. Beide Zeiten unterbot ich glatt innerhalb von vier Wochen – und danach fiel ich erst einmal in ein tiefes Motivationsloch.
  4. Die Genussphase. Langsam, aber sicher verschieben sich wieder die Prioritäten. Düsseldorf könnte vielleicht mein vorerst letzter Citymarathon mit Blick auf die Zeit werden, mittlerweile fangen mich die Landschaftsläufe an zu reizen. Oder einfach nur Runden durch die hübsche, unbekannte Natur ohne jeden Blick auf einen Trainingsplan.

Mal sehen, in welcher Phase ich stecke, wenn ich meinen 2000. Lauf hinter mich gebracht habe.

Was das Laufen ansonsten bewirkt hat, darüber könnte ich mich jetzt lange auslassen – aber das haben genügend Leute schon getan. Daher nur eine Zahl: Mittlerweile habe ich gut 14 Kilo in sechs Jahren abgenommen. Okay, das klingt jetzt nicht überwältigend. Aber es sind umgerechnet immerhin 56 Packungen Butter. Was bedeutet, dass ich nach durchschnittlich knapp 18 Läufen immer ein Stück Butter verloren habe.

Ein Gedanke zu “56 Packungen Butter

  1. 14 Kilo klingt nicht überwältigend? Ich bitte Dich, das ist phantastisch! Und über die lange Zeit ist die Abnahme auch schonend und außerhalb der Jojo-Gafahr. Glückwunsch zum Jubiläum!

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