Kassel ist ein Traum. Nun ja, nicht jeder muss das so sehen, aber die documenta und eine sehenswerte Laufrunde lassen sich hier in Nordhessen wunderbar miteinander verbinden. Die Karlsaue, gleich neben den zentralen documenta-Ausstellungsorten und die benachbarte Fuldaaue bieten ein dichtes Netz an herrlichen Laufwegen. Keine Kunst, dort eine schöne Runde zu entdecken.
Los geht’s an der Ampel Höhe Staatstheater, dann vorbei am ganzen documenta-Trubel Richtung Karlsaue. Und dann lasse ich mich treiben, biege nach Lust und Laune mal links, mal rechts ab, bewundere ein paar Freiluft-Exponate der Kunstausstellung. Da auch eine großzügig gelaufene Runde durch diesen Park allerhöchstens fünf bis sechs Kilometer hergibt, habe ich einen Abstecher Richtung Fuldaaue vorbereitet. Mehrere Fuldabrücken verbinden die barocken Anlagen mit dem Gelände der Bundesgartenschau von 1981.
Verirren kann man sich hier eigentlich nicht – ich behalte den Buga-See immer im Blick. Auch vom Autoverkehr bleibt man hier verschont. Und es geht hier deutlich flacher zu, als ansonsten in Kassel. (Da kann ich nur die Läufer bewundern, die ich später auf dem Weg vom Schloss Wilhelmshöhe hoch zum Herkules treffe.) Zum Schluss allerdings warten auf dem Weg von den Auen wieder hoch zur Frankfurter Straße ein paar ganz giftige Höhenmeter. An der Neuen Galerie stehen schon Hunderte Besucher, deren Kunstmarathon noch nicht begonnen hat. Ich aber bin den wohl idyllischsten Zehner gelaufen, den Hessisch Sibirien zu bieten hat. Diesen hier:
Aber wahrscheinlich kommt bei jeder Runde wieder ein anderer Weg heraus. Spätestens bei der documenta 15 in fünf Jahren werde ich es testen.