8. Oktober 2025

Auf die nächsten 19 Jahre

Nein, es handelt sich beim obigen Bild nicht um das Streckenprofil eines besonders tückischen Volkslaufs. Auch nicht um eine Pulsaufzeichnung. Es ist vielmehr mein Fitnessstand der vergangenen zwölf Monate laut Strava. Ein ständiges Auf und Ab, weil ich ab November krankheitsbedingt ein paar Monate aussetzen musste, ab Juni verletzungsbedingt. Hoffentlich zeigt die Kurve in nächster Zeit nur nach oben.

Vor exakt 19 Jahren, also am 1. Oktober 2006, war Strava noch nicht einmal gegründet. Mein Fitnesstand an diesem Tag wäre exakt 0 gewesen. Die erste Laufrunde meines Lebens (abgesehen von ein paar kümmerlichen Versuchen in der Schule oder vorm Schwimmtraining, alle mehr oder weniger unter Zwang) führte mich in Lüneburg vom Meisterweg bis nach Ebensberg (kein Berg, nur der Name eines Ortsteils) und zurück. Knapp fünf Kilometer mit sechs oder acht Pausen und großem Leid.

Ich bin dabeigeblieben. Vor allem, weil mir Laufen an der frischen Luft doch deutlich mehr Spaß machte als im Fitnessstudio, das ich damals auch gerade erst entdeckt hatte (und bald wieder verließ). 2007 folgte der erste Volkslauf, 2008 (wohl ein Jahr zu früh) der erste Marathon, 2013 meine Bestzeiten im Marathon und Halbmarathon, die ich nie wieder toppen werden, 2015 mein schnellster Zehner. Und ab da begann der Verfall.

Magnesium oder nicht Magnesium, das ist hier die Frage

Naja, über kleinere und größere Wehwehchen habe ich schon mehr als genug geschrieben. In diesem Sommer folgten noch zwei Muskelfaserrisse, mich plagten auch hartnäckige Krämpfe. Letztere hatten mich schon 2016 sehr gepiesackt, geholfen hat mir letztlich ein genialer Physiotherapeut, die Blackroll und viel Dehnen.

Die Blackroll und die Dehnübungen habe ich jetzt wieder herausgepackt. Einiges über Magnesium habe ich gelesen, ein paar Wochen habe ich das Pulverchen auch brav geschluckt. Aber ob Magnesium wirklich vor Krämpfen schützen kann, ist laut Stiftung Warentest höchst unklar. Es ist vor allem ein sehr gutes Geschäft. 30 Millionen Packungen werden in Deutschland pro Jahr verkauft. Das Geschäft brummt ganz gut ohne mich.

Die furchterregende Rampe hoch zum Sportplatz. Und das ist nicht der einzige Anstieg in Traisa.

 

Seit Anfang August habe ich schmerzfrei durchgehalten und will nun wie schon im vergangenen Jahr im Herbst das an Läufen nachholfen, was ich im Winter-Frühling-Sommer verpasst habe. Gestartet wird die Aufholjagd wieder einmal in Traisa am Rande des Odenwalds, beim schönsten Volkslauf der Welt.

19 Jahre laufe ich jetzt also. 9 Jahre lang wurde ich etwas schneller, seit 10 Jahren werde ich nur noch langsamer. Auf dem Weg, sich damit abzufinden, bin ich schon recht weit. 57:30 Minuten habe ich vor einem Jahr für die elf Kilometerchen gebraucht, diesmal wäre ich mit 59:59 höchst zufrieden.

Doch mein eigentliches Ziel lautet ja ganz anders: weitere 19 Jahre laufend durchhalten! Dann wäre ich in der Altersklasse M80 angekommen. Und wenn dann drohender Magnesiummangel mein einziges Problem sein sollte, wäre ich der glücklichste Läufer der Welt!

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