Es geht ja doch! Meinen zweiten Versuch, den Lennebergwald in Mainz zu erobern, habe ich etwas besser vorbereitet. Der Revierleiter war so freundlich, mir die Kopie des Joggingplans zuzumailen. Diesmal bin ich nicht frei Schnauze gelaufen, sondern streng nach Plan. Und es hat sich gelohnt. Endlich kenne ich eine wirklich laufenswerte Runde in Mainz.
Los geht’s am Sportplatz des SV Gonsenheim Richtung Wald. Dort sind drei Routen (6, 10 und 15 km) ausgezeichnet – und zwar komplett idiotensicher. Sogar Kilometerschildchen finden sich hier, da hält kaum ein Volkslauf mit.
An einem Dienstagvormittag bei trübem Wetter hält sich der Andrang in Grenzen. Auf der langen Runde bin ich sehr bald sogar allein mit ein paar Wanderern und Gassigehern. Die Runde führt, was in Rheinhessen als exotisch durchgeht, fast durchgehend durch Wald. Einen kleinen Blick darf ich auf einen Golfplatz werfen, kurz darauf auf die besseren Wohngebiete von Budenheim. Feudale Gegend. Zweimal muss ich eine Landstraße kreuzen, sonst geht es fast durchgängig durch naturbelassenen Wald.
Bis Kilometer 11 sind Steigungen und Gefälle nicht der Rede wert, plötzlich wartet aber am Finther Weg noch ein fieser Berg auf mich, der sich zieht und zieht. Ähnlich steil geht’s danach wieder bergab. Ich passiere einen gut frequentierten Trimmplatz, laufe über die Autobahn A643, auf der es gerade heftig gekracht hat. Wilkommen zurück in der Realität.
Immerhin habe ich in Mainz endlich mal eine Runde gefunden, auf der es sich locker, ohne allzu viele Poser, Autoverkehr und Lärm laufen lässt. Ich komme bestimmt wieder.