Wo erfährt man als Läufer schon, wie man seine Finisher-Shirts für die Nachwelt erhält? (Einfrieren.) Welche Blätter sich besonders gut als Klopapier-Ersatz eignen? (Rhabarber, ersatzweise Kastanie.) Oder was man zum 230 km langen Wüsten-Marathon des Sables mitnehmen muss? (Diese Liste füllt fast eine Seite.) Es gibt jetzt ein Laufbuch, das es vorher definitiv noch nicht gab. Es heißt überraschenderweise „Laufbuch“ – und widmet sich unserem liebsten Hobby im wahrsten Sinne des Wortes von Kopf bis Fuß.
Urs Weber und Martin Grüning bringen die Kompetenz vom Magazin Runner’s World mit. Jochen Temsch, dritter Autor im Bunde, vor allem die typische Süddeutsche-Schreibe. Manches der 95 Kapitel erinnert schon eher an ein Streiflicht aus der Süddeutschen Zeitung als an einen ernsthaften Ratgeber zum Thema Laufen. In den sieben Bereichen Kopf, Brust, Arme, Bauch, Hüfte, Beine, Fuß stehen bisweilen ganz profane Fragen an. Zum Beispiel, wie man anständig schleimt (nein, nicht im übertragenen Sinn), wie man sich die Schuhe richtig zubindet, welche Frisuren sich empfehlen oder wie man auf dem Finisherfoto nach einem Marathon ordentlich aussieht. Ein Trainingsplan mit Gehpausen für Anfänger findet sich ebenso im Buch wie Tipps zum Marathon und längeren Strecken.
Vor allem aber geht es um den Spaß und um das Kuriose. Sollte man zum Beispiel bei seiner morgendlichen Runde einem Krokodil begegnen, empfiehlt sich ein starker Schlag auf den Kopf. Ein Chihuahua lässt sich nach Meinung der Autoren aber schon durch ein herzhaftes „Buh!“ verjagen. Mit einer Katze kann man nicht laufen, mit einem Kater empfiehlt es sich aber auch nicht… Das so beliebte unnütze Wissen liefert dieses Buch im Überfluss, aber auch manchen wirklich sinnvollen Tipp für Anfänger wie Profis.
Wer sollte dieses Buch lesen? Vielseitig interessierte Läufer mit Sinn für Humor. Noch-nicht-Läufer, um Hemmschwellen zu überwinden.
Wer nicht? Leute, die ihre Marathonzeit drücken wollen. Leute, die Runner’s World schon immer für die Brigitte des Laufsports gehalten haben. Peter Greif.
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Hallo, ich habe das Buch vor kurzem auch mit großem Vergnügen gelesen. Danke für die Rezension!