3. Dezember 2024

Gib dem Affen keinen Zucker

„Manche Lebensmittel tun dem einen gut – und machen den anderen krank“, las ich gestern in der Süddeutschen Zeitung. Mir tut Lakritze einfach viel zu gut. Eine Handvoll habe ich mir gestern doch gegönnt. Noch eine. Und noch eine. Ansonsten habe ich meine süßkramfreie Woche aber ehrenvoll überstanden und dabei einiges über Ernährung im Allgemeinen sowie über mich im Besonderen gelernt.

Die ausführliche Fassung erscheint kurz vor Weihnachten in der LZ und dann auch an dieser Stelle. Die Kurzversion: Nach zwei, drei Tagen voller Kohldampf habe ich schon sehr genau gemerkt, wann ich exakt etwas naschen will. Bei Stress, bei Langeweile oder bei dem kleinen, aber fiesen Hunger. Situationen, in denen ich früher (bis Ende August 2006, um genau zu sein) regelmäßig zur Zigarette gegriffen hat. Zucker als Nikotinersatz? Zumindest die Suchtwirkung muss eine ähnliche sein.

Irgendwann hatte ich mir genügend Alternativen zur Seite gelegt, so dass ich gar nicht mehr so oft in Versuchung geriet. Und ich habe ausführlicher denn je das Kleingedruckte auf vielen Lebensmittelpackungen gelesen, war erschrocken darüber, wo überall wieviel Zucker enthalten ist. Klar, dass die großen Nahrungsmittelhersteller eine Lebensmittelampel unter allen Umständen verhindern wollen. Wie oft würde es dann wohl auf vermeintlich gesundem Essen Gelb oder gar Rot leuchten, wenn es um den Zuckergehalt geht.

Zurück zum Artikel in der Süddeutschen, die sich auf eine Studie im Fachmagazin Cell beruft. Nach ihr reagieren Menschen total unterschiedlich auf das gleiche Essen. Bei einigen treiben Tomaten den Blutzuckerspiegel steil nach oben, bei anderen Sushi. Fazit: „Wird ein Bestandteil der Nahrung einseitig reduziert, hilft das nichts, egal ob es sich um Low-Fat, Low-Carb oder Low-Protein handelt. Die Mitte ist das Maß.“

Was sind die Konsequenzen? Ich werde mir nach wie vor (möglichst selbstgemachten) Kuchen gönnen oder auch mal eine Tüte Lakritze. Aber um Kirschjoghurt Vanille werde ich weiterhin einen ebenso großen Bogen machen wie um Quarkcreme Banane und Co. Iss am besten nichts, wofür Werbung gemacht wird, heißt ein Spruch, der sich bei mir eingeprägt hat. Und auf den ich in Zukunft noch mehr hören werde. Übrigens bin ich spaßeshalber vor einer Woche und heute auf die Waage gestiegen. Differenz: null.

Genug über Essen geschrieben. Demnächst geht es hier noch einmal richtig sportlich zur Sache!

Foto: pixabay

 

4 Gedanken zu “Gib dem Affen keinen Zucker

  1. Und Du wirst sehen, dass sich nach einer Weile Dein Geschmack komplett umstellt. Ich esse z.B. seit ewigen Jahren keinen Fruchtjoghurt mehr. Beim aushäusigen Frühstück letzte Woche bekam ich einen Beeren(soja)joghurt zum Obstsalat gereicht. Ich war fast schon sauer, weil mir das viel zu süss war. Man kann der ganzen Zuckerei ja entgehen, indem man (aus vielen anderen Gründen auch) keine fertig zubereiteten Lebensmittel verarbeitet. So mach ich es meist und dann schmeckt auch das Stück (selbstgemachter) Kuchen wieder richtig gut.

  2. Ich kann Anja nur beipflichten. Ich habe schon seit Ewigkeiten keinen fertig angemixten Joghurt oder Quark mehr gegessen, nur noch Naturjoghurt oder Magerquark mit frischen Früchten. Das Zeug mit zig Prozent Zucker schmeckt mir seitdem einfach nicht mehr. Genau so ist es mit den meisten gekaufen Kuchen. Wenn man selbst backt, kann man gegenüber den angegebenen Zuckermengen etwa 1/3 weglassen und etwa die Hälfte des normalen Mehl durch Vollkornmehl ersetzen. Schmeckt besser und ist trotzdem noch nah dran am gewohnten Geschmack, was für diejenigen angenehm ist, denen Kuchen, die ausschließlich mit Vollkornmehl gebacken werden, zu sehr „öko“ (sprich: kräftig, aber oft auch etwas trocken) schmeckt. 😉

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