4. Oktober 2024

Mehr als nur ein Versehen

Nicht jedem Marathoni ist die Leidenschaft fürs Laufen in die Wiege gelegt. Und Ina Lange ist alles andere als eine klassische Läuferin, sondern eine, die erst nach vielen Umwegen und Rückschlägen zur 42,195-km-Distanz fand. Die junge Frau interessiert sich erst einmal viele Jahre gar nicht für den Sport, verfällt dem Diätwahn, lässt sich gehen, macht dann bei ihren ersten Schritten praktisch alles falsch, was Frau nur falsch machen kann. Und davon schreibt sie ebenso erfrischend wie ehrlich.

versehen

So berichtet die Bloggerin, die mit ihrer Familie aus Mecklenburg nach Österreich gezogen ist, schonungslos, wie sie es geschafft hat, beim Wiener Frauenlauf mit 30.000 Teilnehmerinnen Letzte zu werden, nachdem sie selbst von den Walkerinnen überholt wurde. Nachdem sie die Ursache für ihren Einbruch, ihre Blutarmut und Eisenmangel, aber ebenso bekämpft hat wie die Planlosigkeit ihres sportlichen Treibens, startet sie richtig durch, läuft bald bei einem Halbmarathon ihrem sportlichen Papa davon und schafft auch ihren ersten Marathon – die Rahmenhandlung in diesem Buch.

Wie die durchaus unkonventionell denkende Frau letztlich ihren ersten Marathon nicht nur bewältigt, sondern genießt, wird die größte Motivation für Leser sein, die auch nicht als Sportskanonen auf die Welt gekommen sind. Die Autorin stellt sich mit großem Kämpferherz den Herausforderungen und Rückschlägen, beweist Geduld und Ausdauer. Nur aus Versehen hält man und frau eben keinen Marathon aus. Mich motiviert das Buch in jedem Fall, mal den Schweriner Fünf-Seen-Lauf in Angriff zu nehmen, der auch eine wichtige Rolle im Laufleben von Ina Lange spielt.

Ein Rezensionsexemplar wurde mir vom spomedis-Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt.

Und wie es mit Ina Lange weitergeht, erfahren wir in ihrem ebenso lesenswerten Laufblog Laufhaselauf.

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