29. März 2024

SALAH-Cup für Anfänger

Jedes Jahr nehme ich mir vor, bei möglichst allen Läufen des SALAH-Cups zu starten. Und jedes Jahr kommt irgendetwas dazwischen. Dabei hat jeder der (mittlerweile wieder nur noch) acht Läufe seinen Reiz und seine Tücken. Meine ganz subjektive Vorschau auf das Lüneburger Volkslauf-Jahr:

Junkernhoflauf
Augen auf nicht nur beim Junkernhoflauf – in Thomasburg und anderswo kann es sonst ganz schnell scheiße laufen. Foto: Andreas Tamme

26. Februar: Wintervolkslauf des MTV Amelinghausen

11,2 und 21,1 km: Es ist wirklich ein lächerlicher Anstieg ein paar Hundert Meter vorm Schluss, aber wer ihn nicht kennt, wird stöhnen. Und wer ihn kennt, stöhnt schon beim Anblick dieser Bodenwelle. Ansonsten wirkt die Strecke, wie vom Fremdenverkehrsbüro gemalt: ein bisschen Wald, ein bisschen Wiese, Hünengräber, Lopausee – und dazu noch einigermaßen flach. Alle paar Jahre wird’s wie 2013 richtig winterlich, die Helfer haben die Strecke bisher aber immer gut hinbekommen. Legendär sind aber diverse Pannen bei der Ausschilderung, die besonders gern dann angefallen sind, wenn der MTV-Vorsitzende zuvor mit dem halben Verein seinen runden Geburtstag gefeiert hatte. Da war ein Halbmarathon auch mal nur noch 18 km lang. Zuletzt lief die Organisation aber wie am Schnürchen.

Weitere Infos: http://www.mtv-lauftreff.de/

19. März: Schiffshebewerkslauf der SV Scharnebeck

10,5 und 21,1 km: Drei Grad plus, Wind, Regen, Knieschlottern – hier habe ich 2007 meinen allerersten Volkslauf erlitten, und deshalb verbindet mich eine besondere Hassliebe mit diesem Lauf. Das Hebewerk sieht man nur einmal kurz aus der Ferne, am Kanal wird kaum ein Kilometer gelaufen. Ansonsten geht’s hoch und runter durch den Wald. Es kann noch glatt sein, matschig werden oder sehr, sehr matschig – so wie eben 2007. Die ersten paar Kilometer übers freie Feld habe ich wirklich gehasst, aber diese sind mittlerweile einer Streckenreform zum Opfer gefallen. Jetzt hasse ich nur noch die letzten paar Meter hoch zum Sportplatz. Warum müssen eigentlich so viele Sportplätze erhöht liegen?

Weitere Infos: http://www.sv-scharnebeck.de/Abteilungen/leichtathletik/

9. April: Junkernhoflauf des Thomasburger SV

10,5 und 16,7 km (falls die Beschilderung nicht 2013 von schlimmen Strolchen manipuliert wird): Die lange Runde fällt im Vergleich zu anderen Stationen recht kurz aus, ist aber dank des Streckenprofils ein gefühlter Halbmarathon. Mehrere Kilometer geht es zackig bergauf. Das ist nicht nur ein lächerlicher Magath-Hügel, sondern ein echter Ostheideberg, der in der Saisonvorbereitung auch manchen Fußballer stöhnen lässt. Aber auch der Zehner ist nicht ohne – nach fünf eher gemütlichen Kilometern erscheint ohne Vorwarnung die Eiger-Nordwand vor einem. Und nach einem längeren Tal-Lauf geht es noch einmal leicht nach oben – wie fies. Dafür ist die Atmosphäre bei Start und Ziel noch etwas gemütlicher als anderswo. Und viele Läufer haben nur ein Thema: den anstehenden Hamburg-Marathon.

Weitere Infos: http://www.thomasburgersv.com/leichtathletik/junkernhof-lauf/

11. Juni:  Deichlauf des TuS Hohnstorf

10,6 und 21,1 km: Wer die paar Schritte zum Deich hoch geschafft hat, ist damit schon am höchsten Punkt der Strecke – das ist doch mal gut. Fast der komplette Kurs führt über freies Feld, was bei Hitze oder Wind schon mal anstrengen kann. Aber ich will nicht meckern: Bei Ortwin Kork & Co. habe ich meine allererste Lauftreff-Runde geschafft, das verbindet. So sehr, dass ich dort inzwischen von Ortwin selbst vors Mikrofon gebeten werden, wenn ich (wie 2012 passiert) zu faul für einen Start bin. Das Kuchenbüffet hat natürlich auch höchstes Niveau. Und für die Kleinen, ob sie denn nun laufen oder nicht, wird sich auch rührend gesorgt.

Weitere Infos: http://www.tus-hohnstorf.de/sparten/lauftreff.htm

20. August: Heideköniginnenpokal des MTV Amelinghausen

9,2 km: Ist die Anzahl der Teilnehmer ansonsten zigfach höher als die der Zuschauer, können sich in Amelinghausen alle Finisher auf tausendfache Anfeuerung freuen. Das Lauffeld bildet nämlich die letzte Belustigung, ehe der Festumzug losgeht und alle gucken, ob denn die neue Heidekönigin wieder so blond ist wie in den vergangenen 38 Jahren. Die ersten acht Kilometerchen gehen deutlich kräftiger in die Beine als die Strecke vom Winterlauf am gleichen Ort, aber dann kommt doch ein Hauch von Citylauf-Feeling auf. Schlecht für die Auf-den-Platz-Gucker: Da nur eine Distanz angeboten wird, können sich die Cracks der gleichen Altersklasse ausnahmsweise nicht aus dem Weg gehen.

Weitere Infos: http://www.mtv-lauftreff.de/

10. September: Tiergarten-Volkslauf des MTV Treubund

10,5 und 19,0 km: Hmm, da auf Zeit laufen, wo man eh jeden Mittwoch herumrennt – das nennt man wohl Heimspiel, aber auf der zweiten Hälfte der Runde verliere ich trotzdem immer die Orientierung. Auf dem MTV-Sportplatz trifft sich jedenfalls halb Lüneburg. Lokale Promis und Teilzeit-Jogger sieht man, wenn überhaupt bei einem Volkslauf, bei diesem, weswegen das Gedrängel auf den ersten Kilometern doch größer ist als gewohnt. Laufen und gelaufen werden heißt hier das Motto. Am spannendsten wird wieder sein, welche Schule diesmal den Wanderpokal für die stärkste Gruppe mitnehmen kann – da werden Referendare, Tanten und Opas zwangsverpflichtet.

Weitere Infos: http://www.mtv-treubund.de/index.asp?tree_id=60

17. September: SALAH-Cup: Volkslauf des TSV Adendorf

10 und 19 km: Mein zweites und eigentliches Heimspiel, weil ich auf den Wegen am Kanal eh alle paar Tage herumrenne. Adendorf ist, wahrscheinlich wegen der zeitlichen Nähe zum Tiergartenlauf und zum Berlin-Marathon, der Lauf mit dem kleinsten Teilnehmerfeld – an der Organisation und der Strecke liegt das jedenfalls nicht. Die (die Strecke, nicht die Organisation) ist mit einigen Gemeinheiten wie einem Treppenanstieg zum Kanal gespickt, auf den letzten drei Kilometern kann man es aber rollen lassen.

Weitere Infos: http://www.tsvadendorf.de/leichat/la_news/_salah/salah.htm

5. November: Herbstlauf des TSV Gellersen

10,7 und 21,4 km: Auf der Zehner-Runde geht es gefühlte acht Kilometer bergauf – ein paar Körner sollte man sich für das sehr wellig ausfallende letzte Drittel schon aufbewahren. Wer den Herbst aber mag mit bunten Wäldern, leicht angematschten Wegen und frischer Luft, der ist hier genau richtig. Mehr Wald geht einfach nicht. Sehr entspannt ist die Stimmung: Für die meisten Starter steht danach einfach erst einmal Winterregeneration an. Und wer hier gut durchkommt, hat sich ein Päuschen auch verdient.

Weitere Infos: http://tsv-gellersen.de/sportarten/leichtathletik/herbstlauf

Kleine Anmerkung: Keine dieser Strecken ist amtlich ausgemessen. In Scharnebeck und Hohnstorf soll der Halbmarathon aber ziemlich genau 21,1 Kilometer lang sein, in Amelinghausen und Westergellersen eher ein Stück länger. Und alle Zehner sind 10,x Kilometer lang, wobei das x in Adendorf noch am kleinsten ausfällt. Aber kommt es wirklich darauf an? Wer wissen will, wie sehr sein körperlicher Verfall fortschreitet, sollte also lieber seine Zeiten mit denen aus dem Vorjahr auf derselben Strecke vergleichen.

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