Den Run for Help kennt Jana Sussmann zumindest aus ihrer Heimat Winsen/Luhe seit ihrer Kindheit. Als Aktive oder auch als Glücksfee, die die Tombolagewinner ermittelt hat. Doch am Freitag, 23. Mai, geht die Hindernis-Spezialistin und EM-Kandidatin erstmals in Lüneburg an den Start, wenn beim Stadtlauf wieder möglichst viele Euro für die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) gesammelt werden sollen.
Aber die 24-jährige Journalistik-Studentin läuft nicht nur einfach die 8,75-Kilometer-Strecke. Sie ist auch vor Ort als offizielle Botschafterin der DMSG-Beratungsstelle Winsen-Lüneburg – und sie fordert in Form einer Wette die schnellsten Lüneburger Männer und Frauen heraus.
„Ich will Gas geben und den Wettkampf als Tempodauerlauf nutzen“, verspricht Jana Sussmann, die wettet, dass sie geschlechtsunabhängig unter die ersten Zehn kommt. Vor zwei Jahren waren insgesamt 24 Männer schneller als die damalige Siegerin Julia Moysich, doch der damals Drittplatzierte, Fynn Timm, trainiert zurzeit häufig mit Jana Sussmann und ist nur ein bisschen schneller.
Für den Fall, dass doch zehn oder mehr andere Starter schneller sind als sie, bietet die Hamburgerin als Wetteinsatz einen Arbeitstag im Linerhaus Altencelle an, in der jüngere MS-Kranke gepflegt werden. Doch Jana Sussmann hofft darauf, dass viele Sponsoren, Firmen wie auch Privatleute, auf sie eine Summe setzen. Die Wetteinsätze werden bei Waltraut Heus, Leiterin der DMSG-Beratungsstelle in Winsen, gesammelt. Sie ist unter Telefon 04171/62924 oder dmsg-beratungsstelle.winsen@t-online.de erreichbar.
Die ersten Termine als Botschafterin hat Jana Sussmann bereits hinter sich. Sie kennt Waltraut Heus seit Jahren von Veranstaltungen in Winsen, will mit ihrem Engagement jetzt „hauptsächlich Aufmerksamkeit für MS-Kranke erzeugen und noch mehr Leute zu Spenden animieren“. Daher wird sie auch nachmittags vor der Veranstaltung bei der Startnummernausgabe helfen und Geld sammeln für die DMSG, die ihren Etat hauptsächlich aus Spenden bestreitet.
Für die ehemalige deutsche Meisterin im Hindernislauf lief es in den vergangenen zwei Jahren wegen Verletzungen nicht so gut. Wegen eines Knochenödems am Sitzbein war für sie 2013 ein verlorenes Jahr. „Aber es ist gut, keine Schmerzen zu haben“, meint sie voller Vorfreude auf eine Saison, in der es auch international mit ihr wieder bergauf gehen soll. 2011, in ihrem bisher besten Jahr, gewann sie bei der EM der U 23 Silber über 3000 Meter Hindernis, stellte zudem ihre Bestleistung von 9:43,28 Minuten auf. Die Norm für die EM in Zürich lautet 9:42 – die hat sie also in Sichtweite.
Doch erst einmal steht der Run for Help als Formtest an. „Eine Pace von 3:30 bis 3:40 Minuten pro Kilometer sollte ich hinbekommen“, hofft sie. Und damit müsste sie den allermeisten Männern ohnehin die Hacken zeigen. Aber fast allen bis auf höchstens neun? Am 23. Mai wird sie sich extra ins Zeug legen.
Anmeldung bis 19. Mai unter http://stgk.de/Veranstaltung_Detail.asp?Code=67 oder am Veranstaltungstag von 9 bis 16 Uhr vor Ort.