23. November 2024

Die Hälfte ist geschafft

Fußballer haben es einfach. Jeder Kreisklassen-Kicker kann nachgucken, wie viele Minuten lang er in dieser Saison schon auf dem Platz stand und wie oft er traf. Von den Profis wird gar jeder Zweikampf, jeder Pass und jeder gelaufene Meter erfasst. Wir Läufer müssen alles selbst machen. Und viele von uns machen das nicht nur freiwillig, sondern sogar mit Hingabe. Und mit viel Liebe zur runden Zahl.

Am Treidelweg zwischen Lüneburg und Bardowick - eines meiner liebsten Laufreviere.
Am Treidelweg zwischen Lüneburg und Bardowick – eines meiner liebsten Laufreviere.

Zahlenfetischismus, über den ich mich früher vielleicht amüsiert hätte. Inzwischen nicht mehr, denn ich bin ja auch Läufer geworden. Und so habe ich auch irgendwo notiert, dass ich meine allererste Runde (5,5 km mit acht Pausen) am 2. Oktober 2006 gelaufen bin. Der zehnte Jahrestag dieser Heldentat fällt zugleich auf einen Sonntag und auf einen „Journalisten-Feiertag“, da ja am 3. Oktober keine Zeitungen erscheinen. Was bietet sich also mehr an, als am 2. Oktober 2016 zehn Jahre Herumgerenne mit einem Marathon zu feiern? Es wird nebenbei rein zufällig mein zehnter sein.

Heute aber platze ich wirklich fast schon vor Stolz. Seit Januar 2007 zähle ich jeden gelaufenen Kilometer – jetzt sind die 20.000 voll, immerhin eine halbe Erdumdrehung. 87 Wettkämpfe und 1467 sonstige Läufe. Länge von 2,44 km (Runde mit meinem jüngeren Sohn) bis Marathon (neunmal), Pace von 4:23 bei meiner Zehner-Bestzeit in Ofen bis 9:02 bei einem meiner ersten Läufe mit dem älteren Sohnemann. Temperaturen von zweistellig im Minus bis über 30 Grad plus. Laune von „Warum tu ich mir das alles eigentlich an?“ bis großartig.

Großartig überwiegt aber eindeutig. Vielleicht kriege ich die zweite Hälfte der Erdumrundung ja auch noch hin.

Ein bisschen makaber, diese Zusammenstellung.
Ein bisschen makaber, diese Zusammenstellung.

Heute habe ich übrigens keinen Drielandenloop wie vor kurzem geschafft, sondern nur den Dreistädtelauf Lüneburg – Bardowick – Adendorf und zurück, meine Papageienweg-Runde über knapp 14,6 Kilometer. An ganz schnellen Tagen habe ich sie schon in 1:15 geschafft, heute habe ich 1:21 benötigt. Meine armen Oberschenkel machten gestern zum ersten Mal Bekanntschaft mit einer Faszienrolle – von daher ging es nur gemütlich.

Immerhin habe ich auf der Runde ausgerechnet, dass ich die 20.000 Kilometer in exakt 83 Tagen und acht Stunden geschafft hätte, wenn ich sie am Stück mit einer ruhigen Sechser-Pace gelaufen wäre. Und wenn ich seit Januar 2007 jeden Tag ungefähr sechs Kilometer gelaufen wäre, dann hätte ich jetzt auch die 20.000 voll bekommen. So, wie ich es gemacht habe, war es mir aber doch etwas lieber.

 

 

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