21. November 2024

Die Suche nach dem unbekannten Dorf

Der Weg ist das Ziel. Okay, dieser Spruch ist ungefähr so originell wie „In der Ruhe liegt die Kraft“. Wer aber für einen Marathon trainiert und einen langen Lauf vor sich hat, der kennt den tieferen Sinn dieses Satzes. Es ist völlig egal, wo das Ziel ist, wo der Start und wo die Strecke langführt. Hauptsache, die 30 plus x Kilometer werden irgendwie voll. Wenn man dann noch völlig neue Wege kennenlernt, um so besser.

Könnt ihr auch Dörfer in eurer Region aufzählen, von denen ihr wisst, dass es sie offenbar geben muss, denn warum wären sie sonst in Landkarten eingetragen? Aber vor Ort gewesen wart ihr noch nie. Es gibt bestimmt einen Haufen Lüneburger, denen es mit Kolkhagen und Barnstedt in ihrem Landkreis so ergeht. Ich habe die beiden Dörfer jetzt zum ersten Mal passiert – und Bardenhagen unfreiwillig auch.

Gut, dass man sich bei einem City-Marathon in aller Regel nicht verlaufen kann. Wenn mich in der Vorbereitung aber die Lust auf neue Strecken packt, sind Abenteuer programmiert. Letzte Woche zum Beispiel: Meine Liebste wirft mich auf dem ADAC-Gelände in Embsen raus. Ich will nach Bienenbüttel laufen und dann über den idyllischen Ilmenau-Radweg zurück nach Lüneburg. Dooferweise lande ich schon vor Bienenbüttel auf dem Ilmenau-Radweg, weil mir das Traben an der B4 nicht wirklich Spaß macht. Und ich musste noch ein paar abenteuerliche Haken schlagen, damit ich die 30 Kilometer überhaupt voll bekomme.

Heute bin ich so clever, mir schon auf dem Hinweg eine idyllische Alternative zu suchen. Ich will mich über Kolkhagen, Barnstedt und Eitzen I nach Bienenbüttel durchschlagen. Die Gegend ist wirklich wunderhübsch, zart hüglig, toll zum Laufen. Ich passiere Kolkhagen und Barnstedt, es wird immer ländlicher. Aber wo bleibt denn Eitzen I? Mir wird allmählich bewusst, dass ich heute wohl eher einen vollen Marathon als einen Dreißiger laufen würde, wenn ich Bienenbüttel wirklich noch ansteuern würde.

Ich schlage mich über die Landstraße Richtung Melbeck durch, sehe irgendwann tatsächlich ein Schild Richtung Eitzen I. Nee, heute seh‘ ich das ganz bestimmt nicht mehr. Allmählich wird die Gegend wieder vertraut, ich nehme den kürzesten Weg Richtung Lüneburg und komme doch auf mehr als 32 Kilometer. Bestimmt zwei Drittel der Strecke sind heute Neuland für mich – als Läufer oder sogar überhaupt. Und beim nächsten langen Lauf lasse ich zur Abwechslung mal Kolkhagen und Barnstedt weg.

So bin ich übrigens gelaufen: mysports – ist übrigens bestimmt auch eine tolle Radtour durch Lüneburgs unbekannten Süden.

5 Gedanken zu “Die Suche nach dem unbekannten Dorf

  1. Hallo Andreas , wie ist die genaue Bezeichnung für Deine TomTom Laufuhr ?
    Kannst Du sie mir empfehlen oder hat sie Fehlfunktionen ?
    Bin Marathonneuling und möchte mir eine Uhr zulegen .
    Eine Info darüber wäre nett von Dir .

    Danke & Gruß
    Wolfgang

  2. Das ist eine TomTom Runner 2. Ich habe sie erst seit kurzem, will mir daher noch kein endgültiges Urteil erlauben. Auf RunnersWorld ist ein Testbericht, den ich bisher nur bestätigen kann: http://www.runnersworld.de/ausruestung/tomtom-runner-2-im-praxistest.374276.htm – was mir z.B. nicht so gut gefällt, ist die nicht vorhandene Möglichkeit, während eines Trainings Intervall- oder Rundenzeiten zu kontrollieren. Was für die Uhr spricht: Die Menüführung ist wirklich sehr schnell gelernt, man kann auch während des Laufs problemlos z.B. von Kilometer auf Zeit oder Tempo umschalten und der Puls wird übers Handgelenk gemessen (wenn du die Cardio-Version wählst).

  3. Moin Andreas,

    irgendwie rechne ich bei dem Baustellenschild anders 🙄

    Schöne Gegend und immerhin sanft hügelig.

    LG vom ganz platten Land
    Volker

    1. Wo du’s sagst – stimmt. Bin so lange unterwegs gewesen, da habe ich wohl schon gedacht, dass mittlerweile September ist.

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