3. Dezember 2024

Allein mit dem Kuchen

Die ersten 34 Stunden habe ich geschafft – ich habe mir eine Woche ohne Süßes auferlegt. Ohne Bonbons und Lakritze, ohne Kuchen und Kekse, ohne Marmelade und Honig, ohne Fruchtjoghurt und Bananenquark aus dem Kühlregal. „Eine Woche Verzicht“ heißt das Motto, das diverse Kolleginnen und Kollegen der Landeszeitung auch dieser Tage beherzen. Die eine verzichtet aufs Smartphone, der andere auf Kaffee. Und ich, der ansonsten keinen Spätdienst ohne eine Tüte Haribo oder Katjes aushält, mache sieben Tage lang einen großen Bogen um die ganzen Zuckerbomben. Es wird mir schwer fallen…

 

Quark Creme Banane? Eher eine Zuckercreme...
Quark Creme Banane? Eher eine Zuckercreme…

Also noch ein paar Zeilen zur Selbstmotivation: Dass die Zuckerindustrie in Sachen Moral irgendwo zwischen FIFA und amerikanischer Waffenlobby angesiedelt ist, dürfte nicht wirklich ein Geheimnis sein. Ich verweise nur auf den Goldenen Windbeutel, den Foodwatch jedes Jahr für besonders dreiste Werbelügen verbreitet. Aber was steckt eigentlich in meinem 200-Gramm-Becher „Feine Quarkcreme Banane“ drin, den ich mir am Freitag noch gegönnt habe? Knappe 17 Gramm Banane, immerhin, aber 25,8 Gramm Zucker, umgerechnet mehr als acht Stück Würfelzucker.

Würde ich mir jemals acht Würfel in den Kaffee oder Tee rühren? Niemals! Aber beim Nachtisch schlage ich bedenkenlos zu. Diese Woche aber nicht. Und vielleicht auch in Zukunft nicht mehr?

Allergiebedingt – Nüsse aller Art und Mandeln stehen ganz oben auf der Liste – kann ich eh nicht mehr die zurzeit allgegenwärtigen Marzipankartoffeln und Spekulatius-Berge in mich hineinstopfen, Schokolade aller Art auch nur bedingt. Und das einst geliebte Nutella ist erst recht verbannt. Seit ich dieses Bild der Verbraucherzentrale Hamburg gesehen habe, finde ich das aber gar nicht mehr so schlimm:

nutellaFür Motivation ist also gesorgt, zumal mich gerade ein Buch von Christopher McDougall wieder etwas empfänglicher für die Low-Carb-Idee gemacht hat. Während sich meine Liebste und Sohnemann heute mit Kuchen gestärkt habe, futterte ich brav Brötchen mit Käse und Quark. Und ich habe nicht einmal die Kuchenreste angerührt, die beide perfiderweise stehen ließen, bevor sie sich aus dem Staub gemacht und mich allein mit der Versuchung gelassen haben. So ein Viertelstückchen, das wäre doch gar nicht aufgefallen…

Beitragsbild: pixabay

 

Ein Gedanke zu “Allein mit dem Kuchen

  1. Der Verzicht würde mir überhaupt nicht schwer fallen, irgendwie ist mir der süße Zahn nicht in die Gene gelegt worden. Aber ja, es ist erschreckend, mit wie viel Zucker bereits Kinder geködert werden. Boykott… jawohl! 🙂

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