6. Dezember 2024

Leipzig calling

Anmeldung? Check. Unterkunft? Reserviert. Bahnfahrt? Gebucht. Nun muss ich ihn nur noch laufen, den Leipzig-Marathon am 19. April. Bevor die heiße Phase des Trainings beginnt, fand ich aber noch Zeit, mich selbst für diesen Laufblog zu interviewen. Und dabei habe ich mir doch einige erstaunliche Geheimnisse entlockt.

Leipzig vor 30 Jahren: Stadtbild wie Laufmode sollen sich seitdem unwesentlich verändert haben. Foto: bundesarchiv
Leipzig vor 30 Jahren: Stadtbild wie Laufmode sollen sich seitdem unwesentlich verändert haben. Foto: bundesarchiv

Nicht noch ein Laufblog: Warum läufst du ausgerechnet in Leipzig?

Saffti: Wenn ich die Bilder von Legida in den Nachrichten sehe, dann frage ich mich das inzwischen auch… Sollte dieser Spuk bis April nicht beendet sein, stelle ich mich gern als Gegendemonstrant zur Verfügung. Aber eigentlich wollte vor allem meine Liebste nach Leipzig, seitdem sie mal eine Reportage über das Gothic-Festival gesehen hat. Das steigt zwar erst über Pfingsten, aber Marathonis wirken auf manche Beobachter ja ähnlich durchgeknallt.

NneL: 2010 bist du schon in Dresden den Marathon gelaufen. Sachsen scheint dich magisch anzuziehen.

S: Komischerweise war ich sonst noch nie in Sachsen. Dresden fand ich schon sehr schön, abgesehen von den Hooligans rund um das Spiel gegen Hansa Rostock. Leipzig soll ja noch lebendiger sein – ich werde es nachprüfen. Hoffentlich erfährt nur niemand von den Fußballromantikern aus meinem Bekanntenkreis, dass der Leipzig-Marathon direkt am Ort des Bösen gestartet wird, vorm Red-Bull-Stadion.

NneL: Welches Ziel hast du dir denn gesetzt?

S: Vor allem will ich flüssig durchkommen und nicht wieder einen Wandertag auf den letzten Kilometern einlegen, so wie zuletzt in Rotterdam. Wenn ich das schaffe, wird sicher auch eine gute Zeit rauskommen. Ich bemühe mich mal, eine  3:24:59 zu rennen.

Nnel: Stört es dich nicht, dass die Marathonis in Leipzig zwei Runden laufen müssen?

S: So weiß man wenigstens nach 21 Kilometern, was noch auf einen zukommt. Und außerdem habe ich mir nach dem fiesen Gedrängel in Rotterdam bewusst wieder einen kleineren Marathon ausgesucht. Wenn es nur zirka 700 Finisher gibt, stehen meine Chancen auf einen dreistelligen Platz im Gesamtklassement gar nicht so schlecht.

NneL: Was machst du anders als vor Rotterdam?

S: Diesmal mische ich nicht unterschiedliche Trainingspläne wild durcheinander, sondern richte mich nach dem zehnwöchigen Steffny-Plan für eine 3:30. Und ich übernachte diesmal nicht in einem Hostel mitten in der Innenstadt mit 1000 feierwütigen Gästen, um mir zu allem Überfluss das Bett direkt unter der Belüftungsanlage auszusuchen – zwei schlaflose Nächte vor einem Marathon sind doch eine zu viel.

NneL: Wie sieht’s mit Vorbereitungsläufen aus?

S: Fünf Wochen vorher laufe ich einen Zehner in Scharnebeck, drei Wochen vorher steht ein Halbmarathon an, wohl in Springe. Wenn bis dahin niemand den Deister eingeebnet hat, wird da wohl keine Bestzeit drin sein – aber die kann ich ja im Herbst nachholen.

NneL: Wie steht’s jetzt um deine Form?

S: Frag mich das nochmal nach meinem ersten Intervalltraining.

Beitragsbild: Leipzig Marathon

PS: Wer sich bis 1. Februar auf der Seite des Leipzig-Marathons anmeldet, spart beim Marathon 10 Euro, bei allen anderen Strecken 5 Euro.

4 Gedanken zu “Leipzig calling

  1. Eine gute Idee, sich selbst zu interviewen.

    Viele Freude bei der Vorbereitung. Leipzig steht in diesem Jahr auch noch auf meinem Programm, auch wenn nicht zum Marathon. 🙂

  2. Na dann wünsche ich dir mit dem Steffny-Plan viel Erfolg. Bin gespannt ob du dein angepeiltes Ziel erreichst und wünsche dir einen entspannten Lauf und erholsame Nächte.
    Liebe Grüße
    Julia

  3. Hallo Andreas,
    Leipzig – Marathon, wusste gar nicht, dass es den gibt und wäre für mich ein Anreiz! Ich war schön öfter dort, beruflich und privat. Leipzig hat was. Seinen eigenen Charme, bodenständige Menschen, Kontraste, nette Ecken, sozialistische Altlasten-Ecken, Kultur, … nur eines solltest Du bewusst überlegen: Ob Du das örtliche „In-„Getränk, die Leipziger Goose, trinkst. Ich finde ja, man sollte immer die regionale Spezialität probieren, aber in dem Fall …ähm, war es eine andere Erfahrung.
    Bin gespannt, wie es läuft!
    Liebe Grüße
    Elke

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