4. Oktober 2024
Düvelsbrook Dynamics am 29.10.

Statt eines Jahresrückblicks: Warum es nur besser werden kann

Da stehe ich in der zweiten Reihe. Lachend, Augen leicht zugekniffen (wie mein Nachbar Alex auch), voller Vorfreude auf meine Sonntagsrunde mit den Düvelsbrook Dynamics. Am 29. Oktober war das – hätte ich damals geahnt, dass es meine letzte Runde in diesem Jahr werden würde, hätte ich wohl ein paar Kilometer drangehängt. Ach, wie sehr ich das vermisse…

2022 war schon ein verhextes Jahr. Eine verschleppte Borreliose hat mich für Monate ausgebremst und mich richtig lahm werden lassen. Pro Kilometer kann ich jetzt eine gute Minute mehr einplanen. Adieu, alte Bestzeiten, euch werde ich also nie wieder auch nur ansatzweise erreichen können. 2023 konnte also nur besser werden.

Immerhin: Diesmal habe ich es zu drei Läufen geschafft und nicht, wie im Vorjahr, nur zu einem. (Vor sieben Jahren waren es sechzehn!) Ende Oktober bremste mich aber ein Virus abrupt aus. Nein, nicht der mit dem C vorn, aber hartnäckig genug war meiner auch. Mitten rein ins Gehuste und Geschniefe meldeten sich meine Leisten. Da wird demnächst leider eine OP fällig. Ein Zahn muss auch noch bald raus. Wenn es schon dumm läuft, dann aber richtig dumm.

Bis mindestens Februar kann ich wohl nicht laufen, nicht radeln, keinen sonstigen Sport betreiben. Zwischendurch war ich schon außer Atem, wenn ich mal die Treppe in den dritten Stock genommen habe. Wie gern hätte ich eine Runde durch den Matsch im November gedreht, durch den Schnee im Dezember? Einige Sachen vermisst man erst richtig, wenn man sie nicht mehr hat. Das Laufen zum Beispiel.

Moorlauf Dahlenburg
Eine schöne Erinnerung an 2023: zwei verrückte Läufer und ich beim Dahlenburger Moorlauf.

 

Dazu drückt auf die Stimmung, dass rund um Lüneburg mehrere Veranstaltungen, die ich alle lieb gewonnen habe, vor dem Aus stehen. Der Schiffshebewerks-Volkslauf in Scharnebeck, mein allererster Wettkampf. Der Herbstlauf in Westergellersen, eine Hassliebe nicht nur für mich. Und die Heidestaffel, die ich dieses Jahr noch bestritten habe. Den Termin für 2024 wollte ich bei „Saffti auf Tournee“ schon eintragen. Nun sieht es da noch leerer aus.

Aber es kann doch nur besser werden. Ich habe die Einladung zu einer Reha-Sportgruppe in Scharnebeck noch dankend abgelehnt, will mir auch keine Nordic-Walking-Stöcke zulegen. Ich will einfach nur laufen! Egal, wie schnell und wie lang. Die ersten Runden werden wahrscheinlich sehr kurz und sehr langsam werden. Aber ich denke immer an meine allererste Laufeinheit: fünf Kilometer, für die ich gefühlt den halben Tag unterwegs war. Das kann ich hoffentlich eines Tages wieder toppen.

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