Marathon und Genuss, das hat für viele Nicht-Läufer ungefähr so viel miteinander zu tun wie Nilpferde und Ausdruckstanz. Doch wer erst einmal der Leidenschaft verfallen ist, der schwärmt gern von der tollen Atmosphäre bei großen Läufen, von der wahnsinnig schönen Landschaft oder von bergigen Herausforderungen. Nicht zuletzt mutiert ein ehrgeiziger Marathoni sehr bald aber auch zum Ernährungsexperten.
Beide Seiten deckt der ebenso lesens- wie sehenswerte Band „Marathon zum Genießen“ (spomedis, 224. S., 24,95 Euro) ab, in dem sich Martin Kreutzer und Simon Weisdorf dem Essen auf zweierlei Art widmen. Zum einen unter dem funktionalen Aspekt: Welche Nährstoffe braucht ein Läufer in der Vorbereitung, wie füllt er vorm Wettkampf seine Speicher auf? Zum anderen aber als Genuss. 42 Marathons aus aller Welt werden mit je einem landestypischen Essen vorgestellt. Raffinierte Rezepte, die beweisen, dass Sportlernahrung durchaus lecker sein kann.
Die Auswahl der Läufe ist natürlich höchst subjektiv. Die sechs Majors sind dabei, viel bekannte City-Marathons, aber auch außergewöhnlichen Events für die ganz Harten, die auch mal gern durch die Wüste, über die chinesische Mauer oder hoch zum Kilimanjaro spurten. Deutschland ist vertreten mit Hamburg und Berlin, die Niederlande leider mit dem wenig aufregenden Lauf in Amsterdam und nicht mit dem wahren Höhepunkt Rotterdam. Abgerundet wird das Buch mit Berichten von erfahrenen Läufern, die auch mal ehrlich verraten, wo die Berge fies sind und die Stimmung ausbaufähig ist.
Alles in allem ein Buch, das wirklich Appetit macht – nicht nur durch die Rezepte. Am liebsten würde ich ja sofort meine Koffer packen und irgendwo in der Weltgeschichte loslaufen…
Ein Rezensionsexemplar wurde mir vom spomedis-Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt. Beitragsbild: pixabay
hm, keine so schlechte Idee mit dem Buch. Ich finde auch, dass es eigtl ne Menge guter Rezepte geben sollte.Schön, dass sich mal jemand die Mühe gemacht hat, ein paar zu sammeln.