26. Dezember 2024

Eine schöne Erinnerung

Ach, es ist doch traurig. Keine Volksläufe seit inzwischen mehr als einem Jahr, keine Lauftreffs. Und keine Lust, das aktuelle „Training“ an dieser Stelle zu dokumentieren. Manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt wieder in den Wettkampfmodus wechseln kann und will. So wie am 28. April 2013, also vor exakt acht Jahren, wird es sicher nie wieder.

Düsseldorf-Marathon. Wegen einer Entzündung im Fuß hatte ich drei Wochen lang gar nicht laufen können. Am Sonnabend vor dem Start quälte ich mir fünf Kilometer ab, die sich alles andere als locker anfühlten. Ich ging mit der vagen Hoffnung ins Rennen, die 42,195 Kilometer irgendwie durchhalten zu können.

Letztlich wurde es eine neue Bestzeit. Wahrscheinlich, weil ich so vorsichtig angegangen bin. Vor allem aber, weil ich mich bis zu den letzten Metern auf der Rheinpromenade auspowerte wie nie zuvor und wohl auch nie wieder danach. Das lässt sich alles hier unter dem Motto Blauer Himmel, rote Socke nachlesen.

Einen Tag vor meinem 49. Geburtstag war das. Und ich hoffte damals, dass ich mit 50, 51, 52 Jahren sicher noch ein paar Minuten schneller sein könnte, wenn ich nur weiter fleißig trainiere. Klappte aber nicht. Zweimal, in Leipzig 2015 und in Bremen 2016, hatte ich zum Sturm auf meinen Hausrekord geblasen. Zweimal brach ich nach gut 30 Kilometern ein, verkrampfte mehr oder weniger total.

Meine Routine, jedes Jahr einen Marathon an einem anderen Ort zu laufen, habe ich längst aufgeben müssen. Mal kam eine Verletzung dazwischen, dann ein ausgefallener Flug, schließlich Corona. Der letzte in Mainz ist jetzt auch schon fast zwei Jahre her. Satte zwölf Minuten langsamer als in Düsseldorf war ich. Und trotzdem glücklich und zufrieden.

Derzeit laufe ich nach dem Lust- und Fitnessprinzip: dreimal pro Woche, zweimal um die zehn Kilometer, einmal länger. Eine Laufbahn habe ich seit gut einem halben Jahr nicht mehr gesehen. Einen Sprint lege ich höchstens mal ein, wenn ich die Landstraße überquere und ein Auto angesaust kommt. Kann ich mir irgendwann mal wieder einen Dreißiger zutrauen, Intervalle, Bergsprints, Treppenläufe? Mal sehen.

Düsseldorf bleibt jedenfalls eine schöne Erinnerung. Die Motivation, die Zeit von damals zu knacken, ist aber Geschichte. Gut, dass ich tausend andere Gründe fürs Laufen kenne.

Ein Gedanke zu “Eine schöne Erinnerung

  1. Ja, (nicht nur) aus Läufersicht waren die letzten 1,5 Jahre leider verlorene Jahre. Aber ich denke im zweiten Halbjahr wird es hoffentlich besser werden. Ich habe mich für die Marathons in Berlin und in Kandel angemeldet. Hoffentlich findet mindestens einer davon statt 🙂

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