Zum Lüneburger Stadtlauf „Run for Help“ muss ich wohl nicht mehr viel schreiben. Wer mitgelaufen ist oder auch nur zugeschaut hat, weiß, was das für eine wundervolle Veranstaltung ist. Diesmal war das Feld größer und stärker denn je – und wenn ich irgendwann einmal Rentner bin, kann ich vielleicht selbst mal mitrennen. Ein Fest für die Lüneburger Läufer. Aber warum bekommt nur der Rest der Stadt so wenig davon mit?
Vielleicht liegt’s an der Startzeit. Freitag, 20.10 Uhr, mit Rücksicht aufs Ordnungsamt, auf die Geschäftswelt, auf die Buspläne. Das Feld darf zwar einmal durch die Innenstadt am Rathaus vorbei und durch den Kurpark rennen. An vielen Stellen aber wirken die Aktiven eher geduldet denn gefeiert. Autofahrer schauen genervt, sonstige Zaungäste gar nicht zu. Wer eine richtig große Laufveranstaltung stemmen will, der kommt am Sonntag als Austragungstag kaum vorbei.
Vergleichbare Städte wie Celle oder Oldenburg stellen ganz andere Events auf die Beine. Da gehört die Stadt für einen Tag ganz den Läufern, da steppt der Bär im Herzen des Ortes und nicht nur zwei Kilometer entfernt vom Kern auf einem Sportplatz – ebenso wie bei einem Citymarathon in Hamburg oder Berlin. Warum werden in Lüneburg mehr als 1000 aktive Frauen und Männer von der Allgemeinheit kaum registriert? Vielleicht, weil ihnen nicht einmal Stunde als Korridor eingeräumt wird – und dann muss aber ganz schnell wieder abgebaut werden.
Vielleicht macht macht sich im Stadtmarketing mal nicht nur Gedanken um Rote Rosen, Schlagerbühnen und verkaufsoffene Sonntage. Vielleicht sieht man im Rathaus Stadtlauf auch mal als große Chance an, für Lüneburg anders zu werben als mit dem Wendler oder dem Weihnachtsmarkt. Vielleicht erlebe ich das noch vor meiner Pensionierung?
Etwas professionelle Fotos als meine paar vom Start sowie die Ergebnisse findet ihr auf LZsport.de